Energieleistung ermöglicht Comeback gegen Le Mans

Am Ende war es nichts für schwache Nerven! In einem packenden Europapokal-Krimi setzte sich die BG Göttingen mit 75:71 gegen Le Mans Sarthe Basket (Frankreich) durch. Und das, obwohl die Veilchen über den Großteil der Partie zurücklagen. Mit einer wahren Energieleistung kämpfte sich die BG in das Spiel, um in einer hart umkämpften Schlussphase letztlich als Sieger vom Feld zu gehen.

Durch den Erfolg über Le Mans ist die BG Göttingen gut in das Last 16 des Eurocup gestartet. Im anderen Spiel der Gruppe J gewann ARIS BSA deutlich gegen Budivelnik (85:69). Die BG setzte sich dank großen Willens und Einsatz durch. Als “Energizer” für die Veilchen entpuppte sich einmal mehr Mike Scott.

Mit 27 Punkten war Scott der beste Punktesammler des Spiels. Dabei lieferte der Forward beinahe ein perfektes Spiel ab: 11/11 lautete seine Quote aus der 2-Punkte-Distanz, bei den Freiwürfen versenkte er alle seiner fünf Würfe. Lediglich zwei Fehlwürfe aus der Dreierdistanz standen in der Statistik zu Buche. „Wir wussten, dass es ein sehr schweres Spiel werden würde. Le Mans hat einige große Namen im Kader. Wir haben zusammengehalten und unseren Schlachtplan gut umgesetzt”, freute sich Scott.

Die Gäste aus Le Mans zeigten ein klasse Passspiel und trafen hochprozentig aus der Distanz. Auch gegen gute Verteidigung der Göttinger fand Le Mans ein ums andere Mal den erfolgreichen Abschluß aus der Mittel- und Dreierdistanz. Beispielhaft für die Stärken der Franzosen stand Antoine Diot. Der erst 21-jährige Aufbauspieler führte umsichtig Regie und traf zudem vier Dreipunktwürfe. Mit 18 Punkten war Diot am Ende Topscorer Le Mans’, das als Team elf Dreier verwandelte.

Göttingen traf lediglich vier Dreier bei 22 Versuchen, überzeugte aber im Nah- und Mitteldistanzbereich mit einer Quote von 67 Prozent. „Es ist für uns so wichtig, dass wir in Korbnähe sehr aggressiv sind”, betonte ein erleichterter BG-Head Coach John Patrick nach dem Spiel. Patrick weiter: „Ich bin sehr stolz auf das Team. Wir haben mit nicht soviel Selbstvertrauen angefangen, doch nicht aufgegeben und gekämpft. Das war ein Arbeitssieg. Wir haben heute ein sehr gutes Team geschlagen, doch diese Runde des Eurocups ist noch längst nicht entschieden.”

Zum Spielverlauf:

Trent Meacham eröffnete das Last 16-Auftaktspiel und sorgte für eine 2:0 Führung der BG. Meacham sollte am Ende auf acht Punkte und starke zehn Assists kommen. Stark war im ersten Spielabschnitt auch Le Mans’ Star Alex Acker, der neun Punkte erzielte und sein Team so auf den Weg zu einer drei Punkte Führung nach dem ersten Viertel brachte.

Danach gelangen Acker keine Zähler mehr, doch Le Mans hatte in Joao Paulo Batista, Ben Dewar und Antoine Diot weitere Aktivposten. Göttingen hatte im zweiten Spielabschnitt erhebliche Probleme in der Offense. Le Mans nutze dies und zog davon (20:35 aus BG-Sicht). Mike Scott und Jason Boone hielten die BG in dieser Phase im Spiel. Mit 32:39 ging es in die Halbzeitpause. Im dritten Viertel blieben die Gäste zunächst am Drücker und ihr Vorsprung wuchs wieder in den zweistelligen Bereich an. Doch die Veilchen steckten nicht auf und kämpften sich Stück für Stück an Le Mans heran. Zwei Dreier von Dwayne Anderson brachten die BG zurück in Schlagdistanz. Mit 52:54 ging es in die finalen zehn Minuten.

Hier entwickelte sich ein Europapokal-Krimi. Es dauerte gut 2:30 Minuten, ehe John Little die ersten Punkte des Viertels markierte (54:54). Durch Scott eroberte die BG sogar erstmals seit dem 2:0 wieder eine Führung, doch Le Mans konterte und blieb zumeist knapp vorne. In der Schlussminute wendeten zwei Freiwürfe von Anderson das Blatt (71:70). Im Gegenzug vergab Batista einen seiner zwei Freiwürfe. Meacham bestrafte dies und netzte bei noch 21 Sekunden Spielzeit zum 73:71 ein. Der Gegenangriff Le Mans blieb erfolglos und Anderson wurde erneut für die BG an die Freiwurflinie geschickt. Der Forward verwandelte beide Würfe zum 75:71.

Für Verwirrung sorgte nun eine zunächst übersehene Auszeit von Le Mans. Nach Andersons zweitem erfolgreichen Freiwurf wollte Gäste-Coach John-David Jackson eine Auszeit nehmen. Das Signalhorn ertönte, ging im Lärmpegel und in der Hektik zunächst unter. Nach Beratung der Schiedsrichter mit dem technischen Kommissar wurde die Auszeit gewährt. Le Mans hatte noch einmal die Chance in den letzten zwölf Sekunden zu verkürzen. Ein Dreier zum Anschluss verfehlte das Ziel. Göttingen sicherte sich den Rebound und den Sieg.

Zuschauer: 1802

Punkte BG Göttingen: Scott (27), Kulawick (3), Meacham (8), Waleskowski, Little (4), Dale, Meeks, Boone (16), Anderson (15), Jordan (2)

Punkte Le Mans Sarthe Basket: Diot (18), Koffi (3), Acker (9), Dewar (14), Pellin (4), Rupert (2), Batista (12), Kahudi, Kakiouzis (9)

PM BG Göttingen

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