Team Göttingen mit internationalem Titel

Dreizehn Spiele in vier Tagen, darunter elf Siege bei zwei Niederlagen, 395:250 erzielte Punkte und ein goldener Pokal – das ist die hervorragende Bilanz der u17 Bundesliga-Mädchen von Coach Finn Höncher bei den 34. jährlichen Lundaspelen in Lund (Schweden).

Mit dem kompletten WNBL-Kader angereist, um sich auf die Rückrunde vorzubereiten, trat das Team Göttingen bei der 34. Auflage des renommierten internationalen Basketballturniers vom 2.-5. Januar mit der u16 und der u18 gleich in zwei Altersklassen an – und schaffte, was bisher noch keinem Göttinger Team in der 33-jährigen Historie der Veranstaltung gelungen ist: Sie holten den Titel. Im Finale des u16-Turniers bezwangen die Göttingerinnen in 2×15 Minuten ungestoppter Spielzeit vor 1000 begeisterten Zuschauern das dänische Spitzenteam BK Amager mit 27:19.

Am ersten Turniertag standen gleich vier Spiele auf dem Plan; eröffnet wurde das Turnier gegen die u18-Mannschaft der Falcon Baskets aus Dänemark. Nach deutlicher Führung bis in die zweite Hälfte hinein wurde dieses jedoch noch aus der Hand gegeben und unglücklich verloren. Anstatt sich verunsichern zu lassen kam die Mannschaft jedoch im nächsten Spiel eindrucksvoll zurück und startete eine 7 Spiele andauernde Siegesserie die bis ins u18-Viertelfinale andauern sollte.

Gestoppt wurde die Siegesserie durch den späteren U18-Silbermedaillengewinner BBK Hörsholm aus Dänemark. Nachdem die Göttingerinnen es in der regulären Spielzeit beim Stand von 27:27 verpassten, den entscheidenden Treffer zu erzielen hatten die Däninnen in der Overtime letztlich den längeren Atem und entschieden das Duell mit 35:29 für sich.

Vom Ausscheiden im u18-Turnier unbeeindruckt zog das Team am Morgen des letzten Turniertages deutlich mit 28:18 über den schwedischen Vertreter Täby Basket ins u16-Finale ein. Im zweiten Halbfinale setzte sich der spätere Gegner BK Amager deutlich mit 30:16 gegen ÄLI aus Schweden durch.

Mit einer eindrucksvollen Eröffnungszeremonie mit Landesfahne und Lichtershow wurde dann das Finalspiel vor vollbesetzten Zuschauerrängen eingeleitet; ein Moment der Spielerinnen und Trainern lange in Erinnerung bleiben wird: „Da bekommt man schon mal Gänsehaut, wenn man aus dem Kabinengang kommt und ein Finale vor so einer Kulisse spielen darf“ beschreibt Center-Spielerin Lena Wenke ihre Gefühle.

Frenetisch angefeuert von den anderen rund 50 Göttinger Basketballern, die mit ihren Teams bereits alle aus dem Turnier ausgeschieden waren, kamen die Mädchen dann gut ins Spiel und konnten früh in Führung gehen. Dank starker Offensivaktionen von Franziska Hadaschik und Jennifer Crowder konnte sich das Team bis zur Halbzeit eine kleine Führung (13:10) erspielen. „Göttingen! Göttingen“ hallte es immer wieder von den Rängen. Die knapp 1000 Zuschauer in der Lunder Idrottshallen ließen sich von der guten Stimmung anstecken und stimmten munter mit ein. Somit war alles bereitet für eine würdige letzte Spielperiode.

Nach der Halbzeit waren es allerdings erst einmal die Gegnerinnen, die das Heft in die Hand nahmen und besser ins Spiel kamen. Nach fünf gespielten Minuten im zweiten Abschnitt

gingen diese sogar unter dem Jubel der zahlreichen Dänen im Publikum in Führung (18:19) und zwangen Headcoach Finn Höncher von seiner Auszeit Gebrauch zu machen. Nach der kurzen Unterbrechung gewann Göttingen unter der Führung der beiden Nationalspielerinnen Nele Aha und Jenny Crowder wieder die Oberhand, erzielte weitere Punkte und ließ in der Defense nichts mehr zu. In der Schlussphase war es dann Alex Daub, die von der Freiwurflinie die entscheidenden Punkte machte und so das Spiel entschied. Am Ende hieß es unter dem Jubel der Göttinger Jungen im Publikum 27:18 und die Göttingerinnen konnten verdient die begehrte Trophäe in Empfang nehmen.

„Genau so stellt man sich ein Turnier vor! Ich möchte den Mädchen meinen größten Respekt für ihre Leistung hier aussprechen. Wer mit dieser Doppelbelastung noch so überzeugend spielt und am Ende noch den Pokal abräumt hat es sich einfach verdient. Ein klasse Gefühl!“ resümiert Coach Höncher die Turnierleistung und fügt hinzu: „Ein großes Dankeschön auch an unsere Jungs. Sie haben uns hier großartig unterstützt und hier 30 Minuten Party auf den Rängen gemacht. So eine Stimmung hat ein Finale verdient! Ich musste in der Auszeit schreien, damit die Mädchen mich überhaupt verstehen konnten.“ Zustimmung findet Höncher bei ASC-Fachbereichsleiter Sebastian Förster: „Auch von mir herzlichen Glückwunsch und ein großes Lob ans Team Göttingen. Wir nehmen nun seit über 15 Jahren am Turnier teil und konnten nun dank der Mädchen unseren ersten Erfolg feiern. Sie haben hier ein tolles Turnier gespielt und sich den Sieg wohl verdient.“

Für Göttingen spielten:

Jenny Crowder (68 Punkte/2 Dreier), Maj v. Hofe (67/1), Nele Aha (66/6), Lena Wenke (49), Franziska Hadaschik (32), Sarah Otte (25), Alexandra Daub (24), Johanna Greib (17), Marie Frank (12), Julia Gellert (12), Annika Röhrscheid (6), Sinikka Langbein (6), Aurelie Modde (6), Lotta Milde (5), Annika Redeker (3/1)

(FH)

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*