Mühsamer Erfolg zum „Hundertsten“

Beko BBL 30. Spieltag: BG Göttingen besiegt Phoenix Hagen mit 76:69

Mit einiger Mühe hat die BG Göttingen ihre makellose Bilanz in der Lokhalle auf 13 Siege ausbauen können. Gegen Liganeuling Phoenix Hagen taten sich die Veilchen in ihrem 100. Erstligaspiel über weite Strecken sehr schwer, setzten sich letztlich aber doch mit 76:69 durch. Vor 2910 Zuschauern waren Taylor Rochestie (Göttingen) und Chase Griffin (Hagen) mit je 20 Punkten die besten Punktesammler.

Trotz des Erfolges im 100. Erstligaspiel der BG Göttingen kam bei Head Coach John Patrick keine große Freude auf. Vielmehr hinterfragte Patrick die Leistung seines Teams kritisch, während er im gleichen Zuge die hohe Intensität der Hagener lobte. „Nach dem Spiel stand erstmal ein großes Aufatmen. Ingo Freyers Team hat heute mit mehr Intensität gespielt. Hagen hat mehr Teamplay gezeigt, mehr Assists gehabt und besser getroffen als wir. Ich denke, dass wir für 35 Minuten zu arrogant gespielt haben. Hagen hat hingegen mit 110 Prozent Intensität gespielt. Wir haben durch unsere Spielweise zwar viele wichtige Rebounds geholt, aber einige verpasste Layups und egoistische Aktionen haben mir überhaupt nicht gefallen. Am Ende des Spiels haben wir dann in der Defense ein paar „Stopps“ geholt. Trotz des Sieges bleibt ein komisches Gefühl. Wir waren heute das glücklichere Team“, kommentierte Patrick das Geschehen.

Hagens Cheftrainer Ingo Freyer war trotz Niederlage nicht unzufrieden mit der Partie seiner Mannschaft: „Zuerst meinen Glückwunsch an Göttingen. Der Sieg zuhause geht OK. Sie haben hier bisher ja noch nicht verloren. Wir waren heute ganz dicht dran einen Sieg zu holen. Ich muss meiner Mannschaft daher ein Kompliment machen. Wir waren in der Defense sehr, sehr gut. Die Prozentzahlen bei den Göttinger Würfen waren heute nicht so gut wie sonst. Daher waren unsere 22 Turnover besonders ärgerlich, da Göttingen hierdurch wesentlich mehr Würfe bekommen hat. Hätten wir nur ein paar Ballverluste weniger gehabt, hätten wir vielleicht gewonnen.“

In der Tat waren es die zweiten Wurfchancen der Göttinger, resultierend aus 19 Offensivrebounds, sowie ein Plus von 20 Würfen aus dem Feld, das letztlich über Sieg und Niederlage entschied. Zum Vergleich: 52 Wurfversuche von Hagen standen 72 Göttinger Versuchen gegenüber. So gelang es den Veilchen das Spiel trotz vergleichsweise schwacher Quoten (35 Prozent aus dem Feld, 65 Prozent von der Freiwurflinie) zu gewinnen. Phoenix Hagen traf besser, hatte aber weniger Möglichkeiten sich erfolgreich in Szene zu setzen. Stark bei den Gästen war Chase Griffin mit 20 Punkten. Bei der BG waren Taylor Rochestie (20 Punkte), gefolgt von Chris Oliver (18) und Jason Boone (17) die Aktivposten in der Offensive. Seine Debüt-Punkte in der Beko BBL erzielte Nico Adamczak, der zwei Freiwürfe verwandelte.

Zum Spielverlauf:

Beide Teams starteten verhalten in die Partie. Weder Göttingen noch Hagen fand zunächst in das Spiel. Erst nach knapp fünf Spielminuten fanden die Veilchen in den Rhythmus und setzten sich mit einem 11:0 Lauf erstmals etwas deutlicher von den Gästen ab (15:7). Die schwachen Trefferquoten verhinderten allerdings, dass diese solide Führung auch nach dem ersten Spielabschnitt Bestand hatte. Hagen verkürzte stattdessen auf 14:15.

Im zweiten Viertel blieb es eine enge Partie, in der sich auf beiden Seiten die Trefferquoten besserten. Zwischenzeitlich konnte Hagen knapp in Führung gehen, doch Rochestie und Robert Kulawick (Dreier zum 34:29) konnten kurz vor der Pause die Führung zurückerobern. Rolandas Alijevas konterte für Phoenix per Dreier, doch Jason Boone stellte mit zwei Freiwürfen den 36:32 Halbzeitstand her.

Nach der Pause sah es zunächst so aus, als würde die BG die Kontrolle über das Spiel gewinnen. Nicht zuletzt dank eines emsig am Brett arbeitenden Jason Boone, konnten sich die Hausherren auf elf Punkte absetzen (48:37). Hagen zeigte sich jedoch unbeirrt und glaubte an seine Chance. Vor allem aus der Distanz setzen sich die „Feuervögel“ ein ums andere Mal gut in Szene. Der Göttinger Vorsprung schmolz, bis schließlich Griffin sogar die Gästeführung erzielen konnte (52:51). Die BG konterte und ging mit einem knappen 55:54 in das Schlussviertel.

Hier lieferten sich beide Mannschaften ein intensives Finish. Die BG führte die meiste Zeit knapp, Hagen ließ sich nicht abschütteln. Bei noch gut zwei Minuten Spielzeit zeigte die Anzeigetafel ein 67:67 Unentschieden an. Eine spannende Schlussphase folgte, in der die Gäste aber nur zwei weitere Zähler hinzufügen konnten. Göttingen punktete durch Rochestie und Oliver nun beständiger und zog auf fünf Punkte davon. Geschickt brachten die Veilchen ihren Vorsprung über die Zeit und behielten endlich auch von der Freiwurflinie ihre Nerven. Mit 76:69 endete das Match: Der 13. Heimsieg im 13. Heimspiel.

Bereits am kommenden Dienstag, 6. April (19:30 Uhr) steht das nächste Heimspiel für die BG Göttingen auf dem Programm. Dann trifft man in der Lokhalle auf den Playoff-Aspiranten EnBW Ludwigsburg.

Endergebnis: BG Göttingen – Phoenix Hagen = 76:69

Viertelstände: 15:14, 36:22, 55:54, 76:69

Punkte BG Göttingen: Kulawick (6), McNaughton (3), Rochestie (20), Little (5), Meeks, Boone (17), Oliver (18), Jordan (5), Adamczak (2)

Punkte Phoenix Hagen: Pryor, Griffin (20), Malte Schwarz (3), Jonusas (2), Kristof Schwarz, Fleetwood (6), Kruel (8), Alijevas (6), Jordan (6), Kale (11), Turek (7)

Punkte in der Zone: Göttingen 26, Hagen 26

Second Chance Points: Göttingen 6, Hagen 2

Punkte nach Fast Breaks: Göttingen 2 , Hagen 2

Höchste Führung: Göttingen 11, Hagen 3

Pressemitteilung BG Göttingen

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