Veilchen siegen vor mehr als 400 Zuschauern gegen Phoenix Hagen

Es war nicht alles Gold, was glänzte. Und doch hat Zweitliga-Aufsteiger BG 74 Göttingen seine Heimpremiere gegen die Phoenix Hagen Ladies am Ende erfolgreich gestalten können. Mit 73:66 (33:35) siegten die Veilchen unter dem frenetischen Jubel von mehr als 400 Fans gegen das Gästeteam. Entscheidend für den Sieg war die Überlegenheit unter den Körben: Mit 51:36 entschied die Mannschaft von Trainerin Jennifer Kerns die Rebounds für sich.
Wie beim Saisonauftakt in Mainz haderte Headcoach Kerns mit der Leistung ihres Teams vor der Pause. Selbst einfachste Korbleger wollten nicht gelingen. Symptomatisch dafür war ein Ballgewinn von Katarina Flasarova, die Jana Lücken anspielte, die aber aus nächster Distanz den unbedrängten Korbleger daneben warf. Lücken gebührt Respekt, weil sie trotz des genähten Cuts vom vergangenen Wochenende die Zähne zusammen gebissen und die komplette Spielzeit durchgehalten hat. Außerdem hatten die Veilchen Probleme mit der kleinlichen Foulauslegung durch das Schiedsrichtergespann. Nach der ersten Hälfte waren 16 Fouls gegen die BG gepfiffen, nur acht gegen die Gäste. Aber der Einsatz stimmte. Lediglich zwei Punkte betrug somit der Rückstand zur Pause – nach zwischenzeitlich sieben Zählern im Minus.

In der zweiten Halbzeit präsentierte sich dann ein anderes BG-Team. Während in Hälfte eins lediglich einer von neun Dreiern gelang, waren es im zweiten Spielabschnitt vier von elf Würfen von „Downtown“, die den Weg in die Reuse fanden. Zudem gelangen jetzt die Korberfolge auch in höchster Bedrängnis. Spielentscheidend war ein Ballgewinn von Ofa Tulikihihifo, der etwas mehr als 30 Sekunden vor dem Ende nicht nur der Steal glückte, sondern die beim Einnetzen gefoult wurde. Sie versenkte den folgenden Freiwurf sicher und die BG lag mit fünf Punkten vorn. Ein Schock, von dem sich Hagen nicht mehr erholte.

Neben der vor allem im zweiten Spielabschnitt überzeugenden Tulikihihifo (insgesamt 25 Punkte, 9 Rebounds) zeigte auch die zweite BG-Rückkehrerin Klaudia Grudzien eine überdurchschnittliche Leistung, die allerdings über die gesamte Spieldauer zustande kam. 14 Punkte und zehn Rebounds bedeuteten für das BG-Eigengewächs am Ende das einzige Double-Double in beiden Mannschaften. Zur deutlichen Leistungssteigerung in zweiten Abschnitt trugen zudem Mara Münder und Katarina Flasarova bei, deren Würfe endlich den Weg in den Korb fanden. Zu Hagen muss gesagt werden, dass ein ausschließlich aus jungen deutschen Spielerinnen bestehendes Team lange auf Augenhöhe mitgehalten hat und vor allem durch Schnelligkeit imponierte.

Headcoach Kerns war nach der Schlusssirene nur bedingt zufrieden: „Ich bin froh, dass wir dieses Match trotz aller Unzulänglichkeiten gewonnen haben. Wir brauchen noch eine Zeitlang, um wirklich das zu spielen, was diese Mannschaft kann.“ Dabei dürfte der Trainerin und ihrem Assistenten Finn Höncher entgegen kommen, dass die Veilchen nach dem Rückzug von Jena am kommenden Wochenende spielfrei haben. In zwei Wochen (23. Oktober, 16 Uhr) gastiert dann die TG Neuss im FKG.

Von den Zuschauern ebenfalls gefeiert wurde übrigens nicht nur der Sieg der Veilchen. Auch die Präsentation des Team Göttingen in der WNBL während der Halbzeitpause sorgte für Jubel. Immerhin sind in diesem Team, dessen Saison am 23. Oktober mit einem Heimspiel beginnt, mit Nele Aha, Jennifer Crowder, Franziska Hadaschik und Maj vom Hofe vier aktuelle Jugendnationalspielerinnen vertreten. In der WNBL ist übrigens Finn Höncher der Chefcoach, ihm zur Seite steht – na wer wohl? – Jennifer Kerns.

Statistik BG 74 Göttingen: Bode (8 Punkte/6 Rebounds), Crowder (1/0), Flasarova (12/7), Grudzien (14/10), Jörgensen (-/3), Krumm (-/1), Kulp, Lücken (4/4), Müller (-/-), Münder (9/1), Rassmann (-/1, Tulikihihifo (25/9).

(KP)

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