Veilchen sind auf Playoff-Kurs

Nach zwei schwachen Jahren samt Abstiegskampf hatte Trainer Vlastibor Klimes vor der Saison die Playoffs als Ziel ausgegeben. Vor dem Spiel am Sonntag gegen Saarlouis (16 Uhr, FKG-Halle) liegen die Bundesliga-Basketballerinnen der BG 74 mit Platz 4 (12:6 Punkte) auf Kurs, das gesteckte Ziel zu erreichen.

Gegen die Topklubs der DBBL, Wasserburg und Oberhausen, setzte es zwar deutliche Niederlagen. Ansonsten zeigte Klimes Team in der ersten Saisonhälfte jedoch attraktiven Basketball – gekrönt von sechs Siegen bei nur drei Misserfolgen. Vor allem in den ersten drei Spielen überliefen Jennifer Kerns, Ofa Tulikihihifo und Co. ihre Gegnerinnen. Mit drei Siegen – gegen Leipzig, Halle und Freiburg – starteten die Veilchen in die Saison, ehe sie gegen die ChemCats Chemnitz zum ersten Mal stolperten (66:71).
Taktisch agiert Trainerfuchs Klimes angesichts mangelnder Qualität unter den Körben ganz ähnlich wie John Patrick, sein Pendant bei den Bundesliga-Herren. Die Führungsspielerinnen Kerns, Tulikihihifo und Michaela Abelova sind allesamt klein und wurfstark.
So lebt das Spiel der BG von den Fastbreaks und von einer guten Dreierquote. Wenn die Würfe nicht fallen, wird es schwer. Wie etwa bei der Pokalniederlage in Halle (57:70) oder den nur knappen Erfolgen über die Abstiegskandidaten Herne (59:57) und München (76:69).

Der Schwerpunkt liegt für Klimes aber ebenso wie für Patrick bei den Herren auf der Verteidigung. Anders als in den Vorjahren hat der Trainer immer mehr als acht Spielerinnen zur Verfügung, die auf Bundesliga-Niveau verteidigen.
Deshalb können die Veilchen ihre Gegner stets über 40 Minuten unter Druck setzen. Im Angriff lastet hingegen viel Verantwortung auf den beiden Amerikanerinnen Kerns und Tulikihihifo. Abelova ist die dritte Option, agiert aber noch zu unkonstant. Nicht mehr im Kader ist seit November die Jugendspielerin Stefanie Grigoleit. Die Doppelbelastung – Bundesliga und Ausbildung – wurde ihr zu viel. Für die Regionalliga-Mannschaft der BG geht Grigoleit aber weiter auf Körbejagd. Und das sehr erfolgreich – das junge Team von Trainerin Hanna Ballhaus steht als Aufsteiger auf dem zweiten Platz der 1. Regionalliga Nord.

In der Bundesliga ist Tabellenführer TSV 1880 Wasserburg wie in den vergangenen Jahren das Maß aller Dinge. Ungeschlagen ging der TSV in die Winterpause. „Zu stark für Deutschland – zu schwach für Europa“, titelte das neue Basketball-Magazin „Forward“. International ohne Chance, strebt Wasserburg in der DBBL schier unaufhaltsam den fünften Meistertitel in Folge an. Getragen wird das Team neben den ausländischen Spielerinnen von drei deutschen Nationalspielerinnen – Corry Berger, Katharina Kühn und Alexandra Müller. Chancen, den großen Favoriten zu stürzen, werden vor allem Saarlouis und Oberhausen eingeräumt. Beide Teams haben bislang erst einmal verloren. Allerdings musste sich Saarlouis Spitzenreiter Wasserburg in eigener Halle bereits knapp mit 75:77 geschlagen geben.
Für die BG kommt es in der Rückrunde darauf an, eine möglichst vordere Platzierung zu erreichen, um in den Playoffs nicht gleich auf eines der drei Topteams zu treffen.

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