DM-Endrunde verpasst – Respekt verdient

Die Göttinger U16-Basketballer haben sich in Berlin viel Respekt erspielt. Trotz zweier Niederlagen steckten sie bei der Nordwestdeutschen Meisterschaft nicht auf – und gewannen ihr Spiel gegen den BBV Hagen dank einer Energieleistung. Den Einzug in die DM-Endrunde verpasste das junge Team nur im Dreiervergleich.

Nach dem dramatischen Spiel feierten die Berliner Fans. Mit rhythmischem Klatschen und einer La Ola ließen sie die Spieler hochleben. Jedoch stand ausnahmsweise nicht die Mannschaft vom TuS Lichterfelde im Mittelpunkt. Es waren die Göttinger Gäste. Der Grund: Das Team von ASC-Trainer Daniel Endres hatte die Berliner mit einem 94:91-Sieg zur Deutschen Meisterschaft geschossen.

Da Bayer Leverkusen alle drei Spiele gewann und die anderen drei Teams jeweils einen Sieg und zwei Niederlagen auf dem Konto hatten, gab am Ende die Korbdifferenz den Ausschlag. Das Endres-Team hätte einen Sieg mit 32 Punkten Unterschied gebraucht, um die Endrunde der Deutschen Meisterschaft zu erreichen. Dass dieses möglich wäre, hätte nach den beiden Niederlagen gegen Lichterfelde (51:67) und Leverkusen (56:92) wohl niemand gedacht – außer den Korbjägern aus der Leinestadt.
Die Jungs wollten ihre kleine Chance unbedingt nutzen und spielten sich in den ersten drei Vierteln in einen Rausch. Yasin Kolo, Sinan Dirim und Julius Wolf trafen elf Dreier und sorgten für eine 77:51-Führung. Doch dann der Schock: Nacheinander kassierten zu Beginn des vierten Viertels erst Wolf und dann Jan Schaller-Helmchen ihr fünftes Foul.

Ohne die beiden Leistungsträger gerieten die Göttinger unter Druck. Hagen startete einen starken Lauf, im Gegenzug wurden reihenweise Freiwürfe vergeben. So geschah das Unglaubliche – das Spiel ging noch in die Verlängerung (82:82). Eine Minute vor Schluss führte Hagen mit vier Punkten, die Niederlage schien besiegelt. Doch dann drehten Dirim und Kolo auf: Mit zwei spektakulären Dreiern beendeten sie die Meisterschaftsträume der Hagener und ließen die Berliner jubeln. Kolo hatte auch U16-Bundestrainer Alex Krüger überzeugt: Der Göttinger Center bekam eine Einladung zur Junioren-Nationalmannschaft.

Trainer Endres zog eine positive Bilanz des Turniers: „Wir haben bewiesen, dass wir zu den besten Mannschaften Deutschlands gehören. Im Dreiervergleich geben am Ende wenige Punkte den Ausschlag.“ Zwar seien die Spieler natürlich enttäuscht, „aber sie haben allen Grund, stolz auf sich zu sein“, machte Endres deutlich.

Trotz des Erfolges wählte der Coach auch kritische Worte. „Leider wurde dem Team in der Saison nicht von allen Seiten die Unterstützung eingeräumt, die es gebraucht hätte, um ganz oben anzukommen.“ Das sei unfair gegenüber den Spielern und „verhindert, dass der Göttinger Jugendbasketball auf Dauer erfolgreich ist“. Um dagegen kontinuierliche Erfolge auf Bundesebene zu erreichen, müsse ein „Umdenken im Göttinger Basketball“ stattfinden, fordert der 24-jährige A-Lizenz-Trainer.

Punkte: Kolo (23 gegen Leverkusen/21 gegen Lichterfelde/ 25 gegen Hagen), Wolf (12/20/21), Dirim (3/4/22), Groß (9/3/8), Schaller-Helmchen (2/-/11), Stöhr (7/1/7), Onwuegbuze (-/2/-), Berndt (2/-/), Scharff, Twala, Sprung, Frenz, Held, Papenbrock.

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