Veilchen blühen auch in Nordfrankreich

EuroChallenge: 72:64 Sieg der MEG Göttingen über BCM Gravelines Dunkerque

Die MEG Göttingen bleibt auf europäischer Bühne auch im Jahr 2010 erfolgreich. Beim französischen Team BCM Gravelines Dunkerque setzten sich die Veilchen mit 72:64 durch. Durch den Erfolg bleibt Göttingen an der Spitze der EuroChallenge-Gruppe A und ist schon so gut wie sicher für die Last 16 Runde qualifiziert.

Mit gewohnt guter Arbeit beim Rebounding und einer soliden Verteidigungsleistung haben die Veilchen das Tor zur Last 16 Runde sperrangelweit auf gestoßen. Theoretisch ist die Qualifikation zwar noch nicht unter Dach und Fach, da noch drei Teams (Göttingen, Gravelines, Buducnost) am Ende der Gruppenphase auf 10 Punkte kommen können. In diesem Fall würde ein Dreiervergleich gezogen, in dem es auf Punkte und dann im nächsten Schritt auf das Korbverhältnis ankommt. Angesichts des überragenden Göttinger Korbverhältnisses können die Veilchen jedoch schon für die Zwischenrunde planen.

Gegen BCM Gravelines Dunkerque, derzeit Dritter der französischen Liga, zeigten die Göttinger eine kämpferisch sehr gute Leistung. Gravelines startete mit dem Selbstbewusstsein von sechs Siegen in Folge in das Spiel und wollte zudem Revanche für die deutliche 51:81 Niederlage im Hinspiel nehmen. Doch die Veilchen hatten am Ende erneut die Nase vorne. Bester Punktesammler war Chris Oliver mit 18 Punkten. Jason Boone (11 Punkte, 8 Rebounds) und Dwayne Anderson (9 Punkte, 10 Rebounds) verpassten nur knapp ein Double Double. Beste Spieler auf Seiten Gravelines waren Clinton Johnson (17 Punkte) sowie JK Edwards (13 Punkte, 10 Rebounds) und Cyril Akpomedah (10 Punkte, 5 Blocks). Ein entscheidender Wert war die hohe Anzahl der Ballverluste (23 an der Zahl) bei den Franzosen, die zum Großteil auf die druckvolle Göttinger Defense zurückzuführen waren.

Die Veilchen erwischten zunächst keinen guten Start in die Partie. Die Gastgeber zeigten sich anders als im Hinspiel von Beginn an hellwach und bestraften Göttingens schwachen Start. Mit 9:0 lagen die Franzosen früh in Führung. John Patrick reagierte und nahm nach gut 2:30 gespielten Minuten seine erste Auszeit. Die Ansprache in der Auszeit zeigte Wirkung. Von nun an waren es die Veilchen, die das Zepter in die Hand nahmen. Mit einem 12:0 Zwischenspurt drehte man die Partie innerhalb kürzester Zeit. Es entwickelte sich eine offene Partie, in der Göttingen im Angriff erfolgreich Jason Boone und Chris McNaughton im Low-Post suchte. Beide sorgten für 15 der 21 Göttinger Zähler im ersten Viertel. Mit 21:18 endeten die ersten zehn Minuten.

Im zweiten Abschnitt blieben die Veilchen zunächst einen Tick besser als die Gastgeber. Die Defense zeigte sich gut auf Gravelines Spiel eingestellt. Allerdings ließ man im Angriff einige gute Gelegenheiten ungenutzt, um sich etwas deutlicher abzusetzen. So blieb Gravelines über Demetris Nichols und den sehr aktiven Cyril Akpomedah im Spiel. Zudem erlaubten sich die Veilchen bis zur Halbzeitpause insgesamt zehn Ballverluste. Ein ungewohnt hoher Wert für die Mannschaft von John Patrick. Statt eines Vorsprungs, konnte Akpomedah per Dunking den 32:32 Halbzeitstand markieren.

Nach der Pause mussten die Südniedersachsen eine Schrecksekunde verkraften. John Little knickte unglücklich um, konnte zum Glück nach kurzer Behandlungspause wieder eingesetzt werden. Gravelines kam erneut besser in die Partie. Per Dreier sorgte Tony Stanley für eine 36:32 Führung der Mannen von Trainer Christian Monschau. Erneut hatten die Veilchen eine passende Antwort auf den Blitzstart der Hausherren. Ein 10:0 Lauf kippte das Momentum zugunsten der Lila-Weißen. Mit 51:39 führte man erstmals mit klarem Abstand. Mit 53:41 ging es in aussichtsreicher Position in das vierte Viertel.

Diese gute Ausgangslage begann aber zum Leidwesen der rund 50 mitgereisten Veilchen-Fans an zu bröckeln. Probleme in der Offensive machten der MEG Göttingen zu schaffen. Gravelines verteidigte wesentlich aggressiver. Es war den Franzosen deutlich anzumerken, dass sie ihre tolle Siegesserie von sechs Spielen auf sieben Spiele ausbauen wollten. Punkt um Punkt schmolz der Göttinger Vorsprung. Bis auf zwei Zähler kam der BCM wieder heran (52:54). Taylor Rochestie und Chris Oliver (Dreipunktewurf) verschafften den Veilchen in der Folge wieder etwas Luft (59:52). Mit noch gut vier Minuten zu spielen lief alles auf einen Showdown vor 2000 Zuschauern im Sportica hinaus. Hier behielten Chris Oliver und Co. die Nerven. Auf jeden Punkt Gravelines fanden sie die passende Antwort. Ein Tip-In von Dwayne Anderson zum 70:62 gut 25 Sekunden vor Schluss sorgte für die Entscheidung. Mit 72:64 gelang es den Göttingern, einen Erfolg bei den heimstarken Nordfranzosen zu erringen.

Punkte MEG Göttingen: Kulawick (3), McNaughton (8), Rochestie (13), Little (3), Jacobson (7), Frazier, Meeks, Boone (11), Anderson (9), Oliver (18)

Punkte BCM Gravelines Dunkerque: Edwards (13), Rousselle, Nichols (7), Pope, Woodside (9), Bokolo, Akpomedah (10), Stanley (8), Johnson (17), Zerbo

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