Zwei Göttinger Mädchen unterwegs für Schwarz-Rot-Gold

Über gähnende Leere im Terminkalender können sich Nele Aha und Maj vom Hofe derzeit sicherlich nicht beschweren. Die beiden Korbjägerinnen, die für das Team Göttingen in der weiblichen-Nachwuchsbasketballbundesliga (WNBL) an den Start gehen, machten erst vor kurzem durch den Gewinn der Deutschen Schulmeisterschaft auf sich aufmerksam und sind nach diesem Erfolg nun auch auf internationaler Ebene angekommen.

Dabei wurden sie zunächst von Bundestrainer Patrick Bär zusammen mit 14 anderen Mädchen zum Lehrgang des Deutschen Basketball Bundes für den Jahrgang 1995 nach Heidelberg eingeladen. Dort wussten Aha und vom Hofe gegen ihre ein Jahr älteren Nationalmannschaftskolleginnen (beide sind Jahrgang 1996) so zu überzeugen, dass sie für den 14er Kader nominiert wurden, der innerhalb eines Austauschprogramms eine Reihe von Testspielen gegen die Mädchen der französischen Nationalmannschaft bestritt. Auch hier bekamen beide viel Einsatzzeit und Nele schaffte es sogar, sich in die erste Fünf der Mannschaft zu spielen.

Ein Riesenerfolg, darin sind sich beide einig: „Es macht unglaublichen Spaß für die Nationalmannschaft unterwegs zu sein. Wir haben uns total gefreut, als wir erfahren haben, dass wir mit nach Frankreich fahren dürfen!“, beschreibt Maj das Gefühl, „und wenn man dann noch sieht, dass man bei den „Großen“ mithalten kann – einfach super!“ ergänzt Nele. Ähnlich stolz zeigt sich auch Team Göttingen – Coach Finn Höncher, der die beiden zusammen mit ihrem Stammverein ASC 46 seit Jahren fördert und in die Reihe der deutschen Spitzenspielerinnen geführt hat: „Ich verfolge die Nominierungen der Nationalmannschaft mit Begeisterung. In den rundum positiven Rückmeldungen des Bundestrainers spiegelt sich das wieder, was Nele und Maj in dieser Saison im Team Göttingen geleistet haben. Es war sicher nicht einfach, da sie immer gegen ältere gespielt haben, doch sie haben sich durchgesetzt und immer eine klasse Leistung gezeigt. Es freut mich einfach für die beiden, dass ihre Bemühungen jetzt honoriert werden und sie die Möglichkeit bekommen, sich auf internationaler Ebene mit den Besten zu messen.“

Der Abschluss des Frankreichaustausches markiert kurz vor den Sommerferien allerdings längst noch nicht den Beginn der Sommerpause für die beiden. Er bildet im Gegenteil nach den nun anstehenden wohlverdienten 2 Ruhewochen den Auftakt zu einer ganzen Reihe weiterer Lehrgänge und Turniere, für die die beiden sich eine Berufung erhoffen. Alles im Hinblick auf das eine Ziel, das die beiden diesen Sommer noch erreichen möchten: die Europameisterschaft Mitte August in Rumänien.

„Der Trainingsumfang ist sehr hoch, aber die EM-Teilnahme wäre natürlich ein Traum.“ erklärt Maj. In dieser Frage zeigt sich Nele jedoch etwas bescheidener: „Klar wäre es schön. Aber wir blicken jetzt erst mal von Lehrgang zu Lehrgang.“ Auch Coach Höncher bleibt gelassen: „Nele und Maj erbringen momentan eine unglaubliche Energieleistung. Sie sind viel unterwegs und müssen ja auch noch den Spagat zwischen Sport und Schule meistern. Die beiden gehören noch zum jüngeren Jahrgang, haben noch viel Zeit. Sie sollten sich nun bloß nicht unter Druck setzen.“, und mahnt: „auch die restlichen Schulklausuren schreiben sich ja nicht von alleine.“

Alles in allem dürfen die beiden Spielerinnen aber wohl in eine erfolgversprechende Zukunft schauen. Bis zur Bekanntgabe der EM-Teilnehmerinnen Anfang August heißt es nun Daumen drücken und hoffen, dass sich unsere Göttinger Mädchen zwei Plätze im deutschen EM-Team erspielen können.

(von Jakob Papenbrock)

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