Königsblaue verpassen Sensation nur knapp – BG zieht ins Finale ein

Die BG 74 hat nach dem vorzeitigen Aufstieg in die erste Regionalliga auch das NBV-Pokalfinale erreicht und bleibt damit auch weiterhin ungeschlagen in dieser Saison. Gegen aufopferungsvoll kämpfende ASCer gewann das Team von Trainer Hans-Werner Schmidt in einer dramtischen Schlussphase am Ende hauchdünn mit 82:80 (52:38).

Nach der 85:100-Niederlage der königsblauen Basketballer gegen die Veilchen am vergangenen Wochenende im Ligaspiel, hatte wohl kaum einer der knapp 400 Zuschauern ernsthaft an einen möglichen Erfolg der Gastgeber geglaubt. Der ASC 46 musste zudem verletzungsbedingt auf zwei Spieler aus der ersten fünf verzichten: Peter Voß und Scharfschütze Jan Jörgensen konnten nur von der Bank aus ihr Team unterstützen – bei der BG fehlte mit Robert Kulawick der Doppellizenspieler von MEG Göttingen. Doch der Pokal hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze und so entwickelte sich ein hart umkämpftes, mit Nicklichkeiten gespicktes Lokalderby (insgesamt 59 Fouls und 70 Freiwürfe). Zunächst ergab sich den Zuschauern jedoch das erwartete Bild – BG dominierte in der ersten Hälfte und konnte durch den überragend aufspielenden Nachwuchs-Center Enosch Wolf zur Pause mit 52:38 klar in Führung gehen. „Wir haben in der ersten Hälfte zu ängstlich gespielt und schlecht verteidigt“, nannte ASC-Trainer Marjo Heinemann Gründe für den deutlichen Rückstand.

Dramtik pur

In der zweiten Hälfte kippte das Spiel jedoch zu Gunsten des ASC 46. Durch eine sehr engagierte Verteidigungsleistung konnte die BG auf insgesamt 30 Punkte gehalten worden. Als Flügelspieler Sören Pett per Freiwurf in der 28. Spielminute auf 58:62 verkürzte, hatten die Königsblauen die Voraussetzungen für ein dramatisches Schlussviertel geschaffen. Zunächst war jedoch die BG 74 wieder am Drücker: Aufbauspieler Gökhan Özbas übernahm Verantwortung und brachte seine Farben wieder mit 74:62 (33.) in Front. Als Philipp Lieser und Marjo Heinemann foulbedingt das Spielfeld verlassen mussten, schien die Messe gelesen. Doch die Nachwuchsspieler sprangen in die Bresche: Angeführt von einem frech-aufspielenden Maximilian Kuhle (17 Jahre) sorgten Pablo Hartmann und Matthias Pflaumbaum dafür, dass der ASC 46 in der letzten Spielminute auf 79:80 verkürzen konnte. Die letzten neun Sekunden der Partie waren dann an Spannung kaum zu überbieten: Özbas verwandelte zunächst nur einen aus zwei Freiwürfen zur 81:79 Führung – Selim Mulic zeigte sich im Gegenzug ebenfalls nervös und verwertete nur einen seiner zwei Würfe, die auf Grund eines technischen Fouls gegen BG-Trainer Hans-Werner Schmidt verhängt worden waren. Nach dem technischem Foul hatte der ASC die Chance das Spiel für sich zu entscheiden. Gökhan Özbas machte den Königsblauen jedoch einen Strich durch die Rechnung und nahm mit alle seiner Routine geschickt ein Offensiv-Foul gegen den 20-jährigen Pflaumbaum an und entschied so das Spiel zu Gunsten der Veilchen. Enosch Wolf besorgte dann an der Freiwurflinie die 82:80 Führung und der letzte Wurf von Pflaumbaum landete unter der Hallendecke – die Veilchen feierten ausgelassen, während die Königsblauen die Niederlage mit Fassung nahmen und sich über die starke Leistung freuten: „Ohne Jörgensen, Voß und Lieser 14 Punkte im letzten Viertel noch aufzuholen, ist schon sensationell. Großes Kompliment an die Mannschaft“, unterstrich Heinemann die Leistung seiner Jugendspieler.

Punkte ASC: Kuhle (9), Mulic (18), Lieser (10), Pflaumbaum (6), Ebeling (9), Büttner (2), Pett (10), Heinemann (9).

Punkte BG: Nakatsuka (8), Wolf (17), Sheppard (6), Schmidt, T. (7), Schmidt, J. (11), Rosenberg (17), Özbas (7), Both (2), Scharf (4), Gehrke (2), Sandloff (1)

(end)

Dritter Lokalderbysieg für BG 74 Regionalliga Herren im Pokal

Wesentlich knapper als erwartet setzte sich Zweitregionalliga-Tabellenführer BG 74 Göttingen beim Lokalrivalen ASC Göttingen mit 82:80 (52:38) in der dritten Runde im NBV Pokal durch und erreichte damit das NBV-Finale am letzten Aprilwochenende gegen den Sieger aus Bürgerfeld und Bad Bevensen.
Eine Woche nach dem klaren 100:85 Punktspielerfolg sprach alles für die BG und eine Wiederholung, doch Pokalspiele und insbesondere Lokalderbys haben ihre eigenen Gesetze.
Die BG ging ohne den verletzten Kulawick selbstbewusst ins Spiel und führte nach dem ersten Viertel standesgemäß 26:18, zumal beim ASC kurzfristig die Stammspieler Jan Jörgensen und Peter Voss ausfielen. Auch zur Halbzeit schien beim 52:38 alles nach dem lila Plan zu laufen. Die ersten Zuschauer wanderten ab.
Die zweite Halbzeit entwickelte sich jedoch wider Erwarten offensiv zur schwächsten, die die BG in dieser Saison zeigte. Nur 30 Punkte gelangen der Mannschaft von Trainer Hans-Werner Schmidt, die zu zögerlich und statisch agierte und einige Ausfälle kompensieren musste.
Voller steigendem Selbstbewusstsein agierten dagegen die Spieler von Trainer Sebastian Förster. Obwohl Spielführer Lieser früh foulbelastet war, schafften sie im dritten Viertel den Anschluss zum 58:64 und kamen in der Schlussminute sogar bis auf 79:80 an den Favoriten heran. Selim Mulic, der sich eine ausgeglichene Partie mit BG-Kapitän Max Rosenberg lieferte, scheiterte jedoch an der Freiwurflinie. Der gute Enosch Wolf stellte auf der Gegenseite den knappen Sieg routiniert sicher.
Während BG-Coach Schmidt mit ‚A win is a win!’ ALBA-Manager Henning Harnisch zitierte und seine Spieler etwas von ‚Finale’ riefen, haderten die Blauweißen aufgrund ihrer zweiten Niederlage nach der Punktspielpleite in Bramsche an diesem schwarzen Wochenende mit sich selbst.

Die Punkte:
ASC:
Kuhle 9, Mulic 18, Hartmann 6, Heinemann 9, Pflaumbaum 7, Lieser 10, Büttner 2, Ebeling 9, Pett 10

BG 74:
Salovic 0, Gehrke 2, Sandloff 1, Nakatsuka 8, Wolf 17, Sheppard 6, T. Schmidt 6, J. Schmidt 11, Rosenberg 17, Özbas 7, Both 2, Scharf 4

(HWS)

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