Team Göttingen schnuppert an der Sensation

Nachwuchsbasketball-Bundesliga: Göttinger unterliegen Bayer Giants knapp mit 86:97.

Göttingen (end). Die knapp 150 Zuschauern in der Sporthalle des Felix-Klein-Gymnasiums reiben sich vor Verwunderung die Augen: Es läuft die 33. Spielminute und die Mannschaft von Headcoach Finn Höncher hat soeben gegen den haushohen Favoriten aus Leverkusen zum 72:72 ausgeglichen und schnuppert an der Sensation. Am Ende müssen sich die Hausherren dann doch den starken und ausgeglichen besetzten Leverkusenern mit 86:97 (45:55) geschlagen geben, jedoch nicht ohne den Beweis angetreten zu haben, dass das Team Göttingen in dieser Form eins mit Sicherheit ist – ligatauglich. „Das war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung – wir haben heute einem Anwärter auf die Deutsche Meisterschaft über 40 Minuten Paroli geboten. Darauf kann man aufbauen und genau das werden wir auch tun“, so ein zufriedener Finn Höncher, der in zwei Wochen in Quakenbrück „endlich den ersten Saisonsieg“ einfahren möchte.

Zu hohe Foulbelastung

Die Göttinger starteten hoch konzentriert und engagiert gegen die Riesen vom Rhein in das Spiel – Maximilian Kuhle traf, wie so oft in der Vergangenheit, aus allen Lagen und verhalf somit seiner Mannschaft zu einer verdienten 15:10-Führung in der 5. Spielminute. Im Anschluss zeigten jedoch die Gäste aus Leverkusen, wieso ihr Jugendprogramm zu einem der Besten der Bundesrepublik zählt: Taktisch überlegt und konsequent brachten die Gäste immer wieder den Ball zu ihren überragenden Innenspielern Martin Breuning und Lennard Jördell und spielten dort ihre Überlegenheit aus. Die Folge war ein beeindruckender Lauf der Leverkusener zur zwischenzeitlichen 49:31-Führung (15. Spielminute) – doch in der Folgezeit bestimmten, zum Überraschen aller, die Göttinger das Geschehen. Durch taktische Variantenvielfalt in der Verteidigung stellten die Hausherren die Leverkusener immer wieder vor neue Aufgaben, auf die die Gäste zeitweise keine Antwort parat hatten. Beim Stande von 72:72 (33.) schien alles wieder offen und die Sensation zum Greifen nahe, bevor die Göttinger Innenspieler Kolo, Meißner und Herwig nacheinander mit dem fünften Foul das Spielfeld verlassen mussten. Die starke Reboundunterlegenheit (30:48) wurde entsprechend noch deutlicher und der Sieg rückte Stück für Stück immer weiter in Ferne, so dass am Ende des Spiels „leider außer einer gehörigen Menge an Selbstvertrauen und Respekt“ nicht mehr übrig blieb.

Punkte: Kolo 14, Kuhle 30 (6 Dreier), Herwig 5, Unger 2, Dirim 12 (4 Dreier), Hübner 18, Gehrke 6.

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